Welthurentag

    Der Internationale Hurentag, auch International Sex Workers' Day genannt, findet jährlich am 2. Juni statt und soll an die Diskriminierung und Ausbeutung Prostituierter erinnern.

    Geschichte

    Der Internationale Hurentag geht auf den 2. Juni 1975 zurück, an dem mehr als 100 Prostituierte die Kirche Saint-Nizier in Lyon besetzten. In den 1970er Jahren gerieten die Prostituierten zunehmend unter Druck und wurden gezwungen, im Verborgenen zu arbeiten. Durch die fehlende Öffentlichkeit kam es vermehrt zu Gewalttaten und Morden. Als die Regierung die Bedingungen nicht verbessern wollte, traten sie in den Streik und besetzten eine Kirche, die nach acht Tagen von der Polizei geräumt wurde. Dieses Ereignis wird als Beginn der Hurenbewegung bezeichnet.1

    Brauchtum

    In Österreich ist Prostitution legal und gesetzlich geregelt, wie z. B. im Wiener Prostitutionsgesetz.2 Dieses besagt, dass die Meldung bei Behörden und ärztliche Untersuchungen am Gesundheitsamt nötig ist. Angemeldete Sexualarbeiterinnen sind selbständig und zahlen Steuern. In Wien sind es aktuell 3.300 Frauen und 70 Männer, die Dunkelziffer ist um einiges höher. Problematisch an der illegalen Prostitution sind Menschenhandel, Gewalt, Zuhälterei und gesundheitliche Risiken.

    Organisationen fordern zum Internationalen Hurentag mehr Rechte und die Entkriminalisierung und sprechen sich gegen ein Verbot aus, da sich die Bedingungen sonst nur verschlechtern würden.3

    2020 sprach sich die Volkshilfe Wien mit der Beratungsstelle SOPHIE für eine Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen von SexarbeiterInnen aus.4

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    Quellen

    1. Geschichte des Welthurentages (nswp.org)
    2. Wiener Prostitutionsgesetz 2011 – WPG 2011 (ris.bka.gv.at)
    3. Internationaler Hurentag: Vereine fordern Entkriminalisierung (derstandard.at)
    4. 2. Juni-Welthurentag – grünes Licht für das Rotlicht in Sicht (ots.at)