Weltmalariatag
Der Weltmalariatag (engl. World Malaria Day) wird jährlich am 25. April weltweit begangen. Ziel ist die Sensibilisierung für die Malaria-Belastung sowie die Erarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung.2
Malaria ist eine Krankheit, die vor allem in den Tropen und Subtropen auftritt und von Steckmücken übertragen wird. Sie führt zu einem Befall der Leber, zu Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen und Zerstörung der roten Blutkörperchen. Unbehandelt wird die Krankheit schnell lebensbedrohlich. Besonders für Kleinkinder ist Malaria lebensgefährlich – laut der WHO stirbt in Afrika alle zwei Minuten ein Kind an der Krankheit. Präventivmaßnahmen wie Insektennetze, Insektensprays und besondere Schutzmaßnahmen für Schwangere und Kinder unter 5 Jahren sind lebensrettend.
Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO erkankten im Jahr 2023 ca. 263 Millionen Menschen an Malaria. Für rund 597.000 von ihnen endete die Krankheit tödlich. Kinder unter fünf Jahren machen rund drei Viertel der durch Malaria bedingten Todesfälle in Afrika aus.1
Geschichte
Der Weltmalariatag ist noch ein jüngerer Aktionstag, der zuerst 2001 als Africa Malaria Day eingeführt wurde. Dieses Datum liegt in engem Zusammenhang mit der Abuja-Erklärung:
2001 unterzeichneten 44 afrikanische Staaten die Abuja-Erklärung. Sie ist ein Aktionsplan der Staats- und Regierungschefs der Afrikanischen Union (AU) zu HIV/AIDS, Tuberkulose und anderen Infektionskrankheiten wie Malaria aus dem Jahr 2001. In der Abuja-Erklärung wird festgehallten, dass alle Länder mindestens 15% ihres Staatshaushalts für die Gesundheitsvorsorge vorsehen sollten – 2007 wird bedauert, dass nur 2 afrikanische Staaten dieses Versprechen eingehalten haben.3
2007 beschloss die Weltgesundheitsversammlung, den Weltmalariatag einzuführen. Seitdem steht jeder Weltmalariatag unter einem bestimmten Motto8:
- 2025: Malaria Ends with Us: Reinvest, Reimagine, Reignite
- 2024: Accelerating the fight against malaria for a more equitable world
- 2023: Time to deliver zero malaria: invest, innovate, implement
- 2022: Harness innovation to reduce the malaria disease burden and save lives
- 2021: Zero malaria - Draw the Line Against Malaria
- 2020: Zero malaria starts with me
- 2019: Zero malaria starts with me
- 2018: Ready to beat malaria
- 2017: LETS Close the Gap
- 2016: End Malaria For Good
- 2013 - 2015: Invest in the future: defeat malaria
- 2012: Sustain Gains, Save Lives: Invest in Malaria
- 2011: Achieving progress and impact
- 2010: Counting malaria out
- 2009: Counting malaria out
Im Jahr 2019 gab es in der EU 8.641 Malariafälle.4
Brennpunkt Afrika
Besonders Afrika wird von der Tropenkrankheit hart getroffen. Malaria wird dort durch einen Parasiten übertragen, der nicht nur die gefährlichste Form der Malaria überträgt, sondern auch die längte Überlebensdauer hat. In Kombination mit dem tropischen Klima, der unzulänglichen Gesundheitsversorgung und der großen Armut treten die meisten Todesfälle in Afrika auf. Zudem kommt die Gefahr der Resistenzen gegen Insektenmittel und Malariamittel.
Nachdem Malaria lange Zeit nur vorbeugend behandelt werden konnte – etwa durch gezielte Aufklärung, Desinfektion und Schutz vor Mückenstichen – gelang 2021 der Durchbruch: der erste Impfstoff gegen Malaria wurde zugelassen. 2023 folgte ein weiterer Impfstoff, der ähnlich funktioniert, jedoch günstiger ist. Seitdem haben 17 Länder in Afrika (Stand Februar 2025) die Impfung gegen Malaria in ihre Routine-Impfprogramme für Kinder aufgenommen.1
Durch den zusätzlich flächendeckenden Einsatz von Insektensprays, Schutznetzen, saisonaler Chemoprophylaxe und Behandlungsmöglichkeiten konnten bereits kleine Erfolge erzielt werden. Allein seit 2015 konnten 14 Länder, in denen es bis dahin Malariafälle gegeben hatte, den Status der vollständigen Malariafreiheit erlangen. Die WHO hat es sich zum Ziel gemacht, die Krankheit bis 2030 in mindestens 35 Ländern auszurotten, die Anzahl an Fällen um mindestens 90% zu reduzieren und die Sterblichkeitsrate um mindestens 90% zu reduzieren.1
Reiseschutz und Reiseimpfungen für Malaria
Experten warnen: Zu wenig geschützt, zu spät erkannt oder falsch behandelt sind die häufigsten Fehler im Umgang mit Malaria. Reisende, die in die Tropen oder Subtropen reisen, sollten sich umfassend zum Thema Reiseschutz informieren. Für die Malaria gibt es eine medikamentöse Malariaprophylaxe. Nach jahrzehntelanger Forschung stehen seit 2021 bzw. 2023 außerdem zwei Impfstoffe zur Verfügung. 1
Etwa 5 Tage nach dem Mosktitostich beginnt die Infektion mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, ev. auch Erbrechen und Durchfall. Unerkannt bzw. falsch behandelt kann Malaria schwere Folgen haben. Wichtig zu wissen ist: Auch Monate nach einer Reise kann man noch an Malaria erkranken. Zuverlässig lässt sich die Erkrankung mit einem Bluttest nachweisen. Wer gerade noch auf Reise ist und plötzlich Fieber bekommt, sollte einen Malaria-Schnelltest durchführen.1, 5
Beim Impfservice der Stadt Wien erhält man Informationen zur Malariaprophylaxe.6
Ähnliche Feiertage
- Tag des afrikanischen Kindes
- Weltgesundheitstag
- Weltblutspendetag
- Welt-AIDS-Tag
- Welt-Polio-Tag
- Welt-Parkinson-Tag
- Europäischer Prostatatag
- Welt-Hämophilie-Tag
Quellen
- Malaria: Malaria-Symptome, -Verbreitung & -Behandlung (unicef.de)
- Zielsetzung Weltmalariatag (afro.who.int)
- Abuja-Erklärung (umwelt-online.de)
- ECDC, Malariabericht 2019 (tropeninstitut.de)
- Malaria-Schnelltest (gesundheit.gv.at)
- Impfservice und reisemedizinische Beratung (wien.gv.at)
- World Malaria Day (wikipedia.org)