Tag gegen Homophobie und Transphobie
Der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie bzw. -feindlichkeit (engl. International Day against Homophobia, Transphobia, Biphobia and Interphobia, kurz IDAHOBIT) wird weltweit jedes Jahr am 17. Mai begangen und existiert seit 2005.
Der Aktionstag soll auf die Diskriminierung von Menschen aufmerksam machen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität von der Heteronormativität abweichen.1, 2, 3
Geschichte
Der Internationaler Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie wurde am 17. Mai 2005 zum ersten Mal gefeiert.
Als ursprünglicher Initiator des Aktionstages gilt der Franzose Louis-Georges Tin, welcher heute Vorsitzender der französischen Sektion der "International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association" ist.
Im darauffolgenden Jahr wurde der 17. Mai schließlich von Sabine Gilleßen, der damaligen Sprecherin des Lesben- und Schwulenverbands in Deutschland, zum Internationaler "Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie" erklärt.3
Das Datum wurde gewählt, um an den 17. Mai 1990 zu erinnern – jener Tag, an dem Homosexualität von der WHO aus dem Diagnoseschlüssel für Krankheiten gestrichen wurde.
Doch auch schon davor wurde der 17. Mai oftmals spöttisch "Tag der Schwulen" genannt: eine Anspielung auf Paragraf 175 des deutschen Strafgesetzbuches, welcher sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts unter Strafe stellte und 1994 schließlich abgeschafft wurde.4
Der Aktionstag hat im Laufe seiner Zeit einige Namensänderungen durchlebt: Bei seiner Gründung wurde er als "International Day against Homophobia" ausgerufen und 2009 um Transphobie ergänzt. 2015 wurde Biphobie hinzugefügt, 2016 dann Interphobie.5, 6
Erst seit 2022 findet sich Transgeschlechtlichkeit nicht mehr in der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) der WHO. Bis dahin galten Transgender-Personen als psychisch krank.7
2020 warnte UNO-Generalsekretär Antonio Guterres aufgrund "eine[r] erhöhte[n] Stigmatisierung sowie neue[r] Hindernisse bei der Inanspruchnahme von medizinischer Versorgung" vor einer besonderen Bedrohung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen und Intersexuellen in der Coronavirus-Pandemie.9
Brauchtum
2018 fanden in fast 70 deutschen Städten Rainbow-Flashmobs statt.
Gleichzeitig beklagte Dunja Mijatović, Menschenrechtskommissarin des Europarates, dass der Hass auf Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle in Europa leider immer noch stark verbreitet sei.8
In vielen Städten finden am Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie bzw. -feindlichkeit Demonstrationen statt, um ein Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen.
Ähnliche Feiertage
- Autistic Pride Day
- Tag der Freundschaft
- Tag der Menschenrechte
- Tag des Kusses
- Tag der virtuellen Liebe
Quellen
- What ist May 17th? (dayagainsthomophobia.org)
- IDAHOT (hosiwien.at)
- International Day Against Homophobia (coe.int)
- Internationaler Tag gegen Homophobie: SoHo und SPÖ-Frauen hissen Regenbogenfahne gegen Diskriminierung und Gewalt (ots.at)
- Tag gegen Homophobie (vice.com)
- Geschichtsklitterung? Am 17. Mai wird nun auch gegen Interphobie demonstriert (queer.de)
- Transgender-Personen und medizinische Regelwerke (wien.gv.at)
- IDAHOBIT 2018: Das sind alle Termine (queer.de)
- Guterres: Pandemie bedroht LGBTI-Gemeinde besonders (orf.at)