Halloween

    Unter Halloween versteht man die Festlichkeit in der Nacht vor Allerheiligen, vom 31. Oktober auf den 1. November.

    Geschichte

    Ursprünglich war der Brauch im katholischen Irland verbreitet und wurde durch Einwanderer in die USA gebracht, wo sie nicht nur ihres Brauchs gedachten, sondern ihn auch ausbauten und kommerzialisierten.
    Dass an Halloween Kürbisköpfe ausgestellt werden, geht auf das Samhainfest (das Ende des Sommers) der Kelten zurück. Der irischen Mythologie zufolge kommen im Jahr zuvor Verstorbene in dieser Nacht aus dem Totenreich zurück, zusammen mit Geistern und Dämonen ziehen sie umher. Diese Wesen sollten mit Opfer besänftigt werden, von gruseligen Masken erschreckt und das Feuer soll sie vertreiben.1,2,3 In Schottland und Wales ist es bis heute üblich, Halloweenfeuer zu entzünden.

    Die katholische Kirche ersetzte das Samhainfest durch Allerheiligen und Allerseelen, doch die alten keltischen Bräuche lebten weiter, vor allem in Amerika. Erst Anfang der 1990er-Jahre erfolgte in Europa eine zaghafte Annäherung, die sich im Laufe der Zeit etablierte und vor allem den Handel freute.

    Aber auch der Kürbis erlebte eine Hochzeit durch das Halloweenfest, denn obwohl er ursprünglich als Schweinefutter angebaut wurde, wird er heute in hochwertigem Öl, Suppe und weiteren Gerichten verarbeitet.

    Dem Geister- und Hexenboom stehen die Kirchen sehr kritisch gegenüber, denn die Befürchtung liegt nahe, dass das besinnliche Totengedenken an Allerheiligen in den Hintergrund rückt und von der Spaßkultur abgelöst rund um das Fest Halloween und den einhergehenden (durchaus wilden und alkoholreichen) Partys. Aber auch die einheimischen Bräuche verlieren allmählich an Tradition, da sie als „unattraktiv“ wahrgenommen werden bzw. deren Bedeutung nicht mehr bekannt ist. Eine Anpassung der alten Bräuche an die heutige Zeit und Generation wäre ein guter Schritt in die richtige Richtung.4,5 Die Mehrheit der Österreicher ist laut Umfragen im Jahr 2014 gegen den Halloweenbrauch.6

    Brauchtum

    Der Kürbis, in Österreich auch "Plutzer" genannt, ist das Kennzeichen schlechthin für Halloween und geht auf die Legende "Jack O’Lantern" zurück. Dass sich dieses Symbol so durchgesetzt hat, freut vor allem die Kürbisbauern.7

    Auch die Europameisterschaft im Kürbiswiegen zählt zu den zahlreichen Ereignissen rund um Halloween, die den Kürbis in den Mittelpunkt stellt. 2014 wurde der Weltrekord von einem Schweizer Züchter geknackt – sein Kürbis brachte stolze 1054 kg auf die Waage. Aber nein, daraus wurde nicht literweise leckere Kürbissuppe gekocht, denn der Kürbis besteht vorwiegend aus Wasser.7

    Das Kürbisschnitzen wurde zu einem fixen Bestandteil der Vorbereitung auf das Halloweenfest, aber auch verkleidete Kinder, Tanzfeste und Streiche gehören zu Halloween.

    Halloweenpartys sind nicht nur unter Kindern sehr beliebt, auch Erwachsene lassen sich von diesem Fest anstecken und investieren viel Geld und Aufwand in möglichst gruselige Kostüme. Kinder empfinden Halloween als ein zweites Faschingsfest und folgen gerne dem "Trick or treat"-Brauch: In der Nachbarschaft von Tür zu Tür gehen, Süßigkeiten erbeten, da ansonsten Streiche folgen. Diese Streiche können von harmlosem Eierwerfen bis hin zu Sprühdosen und zerbrochenen Fensterscheiben reichen, die dann durchaus das normale Maß überschreiten und die Polizei einschreiten muss.

    Ein weiterer Faktor für den Erfolg ist die US-Zeichentrickfamilie "The Simpsons", die Halloween schon seit mehr als 20 Jahren mit speziellen Gruselfolgen zelebriert und den Gedanken des Festes in seinem kommerziellen Sinn weitergibt – auch an Kinder.8

    Ein amerikanischer, eher zweifelhafter Trend machte sich 2016 auch in Österreich breit. Die sogenannten "Grusel-Clowns" bzw. "Horror-Clowns" erschrecken und attackieren unbeteiligte Personen. Dabei bleibt es nicht immer nur beim Schock, sondern es kommt auch teils zu Verletzungen. In der Tiroler Gemeinde Schwaz wurde ein 19-Jähriger mit einem Baseballschläger angegriffen und verletzt.9

    Brauch oder nicht?

    Ist Halloween in Österreich ein Brauch oder nicht? Diskussion ist das aktuelle Verhüllungsverbot und ein Artikel in der NÖN, der meint, dass Halloween nicht zum Brauchtum zählt und damit unter das Verhüllungverbot fällt.
    Zombies, Hexen und Mumien können aufatmen: Das Innenministerium teilte per Twitter mit, dass Verkleidungen im Rahmen von Halloween nicht dem Verhüllungsverbot zuzuordnen sein.

    Ähnliche Feiertage

    Quellen

    1. So entstand Halloween - Vom Totenkult der Kelten zum Gruselspaß für Kinder (news.at)
    2. Halloween Geschichte (halloween.at)
    3. Halloween Ursprung, Entstehung, Bedeutung (kirchenweb.at)
    4. Kirchen wehren sich gegen Halloween (religion.orf.at)
    5. Etabliert trotz Kritik: Viele Familien feiern Halloween (derstandard.at)
    6. Halloween: Mehrheit der Österreicher gegen "Süßes oder Saures" (derstandard.at)
    7. Allerheiligen, Rausch und Simpsons: Halloween-ABC (salzburg.com)
    8. List of The Simpsons Treehouse of Horror episodes (wikipedia.org)
    9. Tirol: Personen in Clownskostümen attackierten 19-Jährigen (derstandard.at)